Umwelt- und Klimaschutz, Abfallvermeidung und Kreislaufwirtschaft, Lieferketten und soziales Engagement in Unternehmen spielen seit vielen Jahren in der Wirtschaftsregion Chiemgau eine große Rolle. Besonders berücksichtigt werden diese Aspekte auch bei der jährlichen Verleihung des Chiemgauer Wirtschaftspanthers.
Die Wirtschaftsförderung unterstützt Unternehmen bei der Suche nach Netzwerk- oder Forschungspartnern, bei der Antragstellung für innovative Ideen und vielem mehr. Wir organisieren und begleiten auch Info-Veranstaltungen und Exkursionen zum Schwerpunkt Ressourceneffizienz und arbeiten hier mit Hochschulen und den Euregio-Partnern aus Salzburg und Tirol zusammen.
Ein ehrgeiziges Ziel hat der Landkreis Traunstein stets im Blick: Das Ziel, bis zum Jahr 2020 100 Prozent des Strombedarfs der Privathaushalte und kleineren und mittleren Betrieben mit regenerativen Energien zu decken, konnte durch einen starken Ausbau der Erzeugung Erneuerbarer Energien sogar vorzeitig erreicht werden. Zusammen mit der Industrie verbrauchen alle Unternehmen im Landkreis gut zwei Drittel des benötigten Stroms pro Jahr. Damit gilt es auch weiterhin, in enger Kooperation mit den Unternehmen sowohl den Ausbau Erneuerbarer Energien zu stärken, als auch den Energieverbrauch pro Produktionseinheit zu reduzieren. Damit Betriebe ihre Energieeffizienz verbessern, gründete die Wirtschaftsförderung bereits 2012 über das bundesweite Förderprogramm „Lernende Energieeffizienz Netzwerk“, kurz LEEN, ein erfolgreiches regionales Netzwerk.
Um noch mehr regionalen Unternehmen den Wissenstransfer zu ermöglichen, führen wir seit 2017 ein offenes Energieeffizienz-Netzwerk Chiemgau mit aktuell 23 mittelständischen Betrieben fort. In der Regel findet das Treffen zwei mal im Jahr zum Erfahrungsaustausch statt. Es gibt Vorträge und Besichtigung neuer Anlagen mit dem Ziel "von der Praxis für die Praxis lernen".
Sie haben Interesse und wollen beim nächsten Treffen dabei sein? Dann melden Sie sich gerne bei uns!
👉🏻 Hier klicken, um zum EnergieMonitor des Bayernwerks für den Landkreis Traunstein zu gelangen. (Die Daten aktualisieren sich im Viertelstundentakt.)
Sie wollen sich aktiv an der Blüten- und Artenvielfalt beteiligen?
Sie wollen Insekten Nahrung und Überwinterungsmöglichkeiten bieten?
Sie haben keinen Platz, das selbst anzulegen?
Wir bieten Ihnen diese Möglichkeit mit einer Patenschaft!
In Zusammenarbeit mit dem Maschinenring Traunstein, dem Bayerischen Bauernverband und den Naturschutzverbänden vermittelt das Regionalmanagement seit Anfang März 2019 Patenschaften für Blühflächen und Artenvielfalt im Landkreis Traunstein.
Nicht jeder hat die Möglichkeit, eine eigene Blühfläche anzulegen. Trotzdem ist der Wunsch und das Interesse sehr groß, die Artenvielfalt zu erhalten. Deshalb bieten wir zusammen mit Kooperationspartnern ab sofort Patenschaften für Blühflächen an. Gegen eine Aufwandspauschale in Höhe von 0,50 € je m² und Jahr kann jeder, dem die Bienen und die Artenvielfalt wichtig sind, eine Patenschaft für Blühflächen erwerben. Die Größe der Fläche leitet sich aus dem Überweisungsbetrag ab. Auf diesen, von den Landwirten zur Verfügung gestellen Flächen, wird dann eine einjährige Blühfläche angelegt. Der Mindestflächenanteil für eine Patenschaft ist 100 qm. Auf Wunsch erhält der Pate eine „Blühflächen-Patenschaftsurkunde“ mit der genauen Lage der Fläche ausgehändigt und kann selbst beobachten, wie sich seine Fläche entwickelt.
Benefits für Paten:
Wir freuen uns über einen blühenden Landkreis und eine große Anzahl an Blühflächenpatenschaften.
Weiter Informationen finden Sie im Flyer.
Jetzt Gutschein kaufen & Blühflächen verschenken! Hier geht´s zum Onlineformular!
Blühpatenschaften:
mindestens 12.200 m², entspricht 122.000 Blumenkästen (80 cm x 12, 5 cm) 63 Paten, 6 beteiligte Landwirte 35 Paten mit 8.800 m² einjähriger Blühflächen 28 Paten mit 3.400 m² mehrjähriger Blühflächen (5 Jahre)
Freiwillige Blühstreifen:
80.000 Laufmeter (80 km quer durch den Landkreis) à 3 m Breite = 240.000 m² 2,4 Mio Blumenkästen, also über 13 Blumenkästen pro Bürger (177.000) im Landkreis
Durchwachsene Silphie für Biogas:
100 ha = 1.000.000 m² im Landkreis, entspricht 5,6 m² oder 56 Blumenkästen pro Landkreisbürger
Blühende Zwischenfrüchte, Untersaaten und blühende Mischfrüchte und Eiweißpflanzen:
13.000 ha = 130.000.000 m², also 734 m² entspricht einem größeren Baugrundstück pro Landkreisbürger, oder über 7.300 Blumenkästen pro Bürger im Landkreis Traunstein
Stand: August 2021
Die „Durchwachsene Silphie“ gilt als bienenfreundliche und langjährige Energiepflanze, unkompliziert und seit kurzer Zeit auch durch Aussaat gut zu kultivieren. Sie steht das ganze Jahr auf dem Feld und bietet für viele Tierarten einen idealen Rückzugsraum. Insekten finden in den dicht bewachsenen Feldern Nahrung und Wasser. Von Juli bis September steht die Silphie noch dazu in voller Blüte – ideal für Bienen und viele weitere Insekten.
Mit der Ernte und Silage ab Anfang September kann Silphium perfoliatum, so der botanische Name der Silphie, gut als Maisersatz für die Biogaserzeugung eingesetzt werden.
Auch wenn die Gaserzeugung pro Tonne Frischmasse nicht ganz an die Werte von Maissilage herankommt, bietet sie doch gerade für kleine Flächen und Randbereiche zu Siedlungen deutliche betriebswirtschaftliche Vorteile und wächst nach ersten Erkenntnissen der von Landkreis Traunstein und der Wirtschaftsförderung begleiteten Anbauversuche im Chiemgau ganz hervorragend. Aktuell sind bereits ca. 100 Hektar mit der Silphie beplanzt, weitere Projektpartner werden gesucht!
Weitere Flächen können noch für die Landkreis-Förderung angemeldet werden
Seit 2015 fördert der Landkreis Traunstein im Rahmen des Projekts „Blühender Landkreis Traunstein“ Aktionen zur Verbesserung der Arten- und Blütenvielfalt. Die Aussaatkosten werden im Rahmen dieses Projekts und über das Regionalmanagement der Wirtschaftsförderung getragen, die Landwirte übernehmen die Kosten für das Saatgut. Die Aussaat-Koordination übernimmt der Maschinenring Traunstein, da hierfür spezielle Vorrichtungen erforderlich sind. Außerdem veranstaltet das Regionalmanagement jährlich Feldbegehungen und Infoabende. Im Herbst 2021 ist nach der Etablierung der Kulturen eine Ertragsmessung zum Standortvergleich geplant.
Anbau in Wasserschutzgebieten möglich?
Als Dauerkultur mit einem umfassenden Wurzelwerk kann die Silphie nach ersten Erkenntnissen des Landesamts für Landwirtschaft (LfL) einen wichtigen Beitrag zum Wasserhaltevermögen und zum Grundwasserschutz liefern. Dies soll in einem mit dem LfL geplanten Versuchsaufbau über einen Zeitraum von drei Jahren umfassend untersucht und begleitet werden. Aktuell erarbeitet das Regionalmanagement einen Förderantrag, um einen erweiterten Anbau auf den Wasserschutzgebiets-Zonen im Landkreis Traunstein zu ermöglichen und zugleich die Nitratbelastung der Grundwasserspeicher zu reduzieren.
Der größte Anteil regenerativ erzeugten Stroms stammt im Landkreis Traunstein derzeit aus Biogasanlagen. Die rund 100 Biomasseanlagen erzeugen neben Strom auch viel Wärme. Ein Großteil der Anlagen ist in der Hand bäuerlicher Betriebe und Energiewirte. Dabei ist oftmals die Entfernung zur nächsten Wohnsiedlung für die Nutzung der Abwärme ein Hemmnis. Der Landkreis Traunstein erstellt derzeit zur Ergänzung der jährlichen Analyse der Stromproduktion aus Erneuerbaren Energiequellen einen Energienutzungsplan im Wärmebereich für alle 35 Städte und Gemeinden im Landkreis Traunstein. Ziel ist es, künftig noch mehr Abwärme über dezentrale Wärmenetze auch dorthin zu bringen, wo der Bedarf ist.
Dabei gilt es auch die Erzeugung von Biomassestrom nachhaltiger zu gestalten und über den EEG-Förderzeitraum von zunächst 20 Jahren hinaus zu sichern.
Das Biogasforum verbindet daher die Erzeuger mit Fachexperten, Kommunalen Netzwerken und wissenschaftlichen Projekten, wie z.B. der Nutzung von Biomasse aus Dauerkulturen oder Blühflächen.
Nachhaltiges Wirtschaften auf der Basis nachwachsender Rohstoffe! Innovationen aus der Bioökonomie vereinen biologisches Wissen mit technologischen Lösungen und nutzen die natürlichen Eigenschaften biogener Rohstoffe. Die Wirtschaftsweise der Bioökonomie birgt das Potenzial, neuartige Produkte und Verfahren hervorzubringen, die gleichzeitig Ressourcen schonen und Wohlstand schaffen.
Das Video entstand in Kooperation mit dem Verein „Wir bauen auf heimisches Holz e.V.“.